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Sonderausstellung

Jugendstrafvollzug in der DDR

Im Nordosten der Stadt Halle, im Stadtteil Frohe Zukunft gelegen, befand sich seit 1971 das ›Jugendhaus Halle‹. »Das war ein Jugendgefängnis, kein Jugendhaus« – zu diesem Schluss kommt ein ehemaliger Inhaftierter über seine Zeit in Halle. Tatsächlich waren die Jugendhäuser in der DDR Gefängnisse für junge Menschen ab 14 Jahren, die entweder kriminelle Straftaten begangen hatten oder wegen politischer Delikte, etwa »Republikflucht« zu Haftstrafen verurteilt wurden.

In Halle befand sich die größte und modernste Jugendhaftanstalt der DDR. Sie beherbergte zeitweise bis zu 1.200 männliche, meist jugendliche Häftlinge. Das Jugendhaus sollte eine Besserungsanstalt, mit Betonung auf Erziehung, darstellen. Anders als in regulären Gefängnissen sollte die Strafdauer vom Erziehungserfolg abhängig gemacht werden. Daher wurde die Haftzeit nicht bei der Verurteilung sondern erst während des Aufenthalts festgelegt, abhängig von der Beurteilung des Jugendlichen. Die Strafdauer betrug mindestens ein Jahr, maximal drei Jahre.

Die Ausstellung informiert anschaulich über das Geschehen hinter den Gefängnismauern in Halle und gibt Einblicke in den Haftalltag. Dieser war durch strikten Tagesablauf, militärischen Drill und Drangsalierung, aber auch durch Eigensinn der Inhaftierten gekennzeichnet. Machtmissbrauch durch Bedienstete und die oft mit brutaler Gewalt durchgesetzte Häftlingshierarchie konterkarierten den offiziellen Erziehungsanspruch.

Eine Ausstellung des Zeit-Geschichte(n) e.V. Halle – Verein für erlebte Geschichten

Zu sehen vom 11. März bis zum 21. Mai 2025

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